Planung und Bauleitung für Generalunternehmen

Mittwoch, 21. Mai 2014 00:00

Als Kind eines Bauunternehmers liegt mir nicht nur das Planen sondern auch das Bauen am Herzen.

Ich habe als LandschaftsArchitekt schon häufig Generalunternehmer bei der Realisierung (Ausführungsplanung, Werkplanung oder Bauleitung) von Freianlagen betreut. Wenn noch genügend Zeit ist, versuche ich die Leistung neu auszuschreiben, um durch Optimierung / Verbesserung der vorliegenden Planung Einsparungspotentiale für den GU herauszuarbeiten.

Hierbei sind vor allem drei Dinge gefragt:


+ Optimierung der Kosten, weil GU - Kalkulationen für Freianlagen oft knapp kalkuliert werden.

+ Vermittlung bei der Kommunikation mit dem planenden LandschaftsArchitekten.

+ Optimierung der Logistik bei der Bauüberwachung, da die Freianlagen häufig auf engen Flächen realisiert werden müssen, während sich die meisten Hochbaugewerke zeitgleich in der Fertigstellung befinden.

 

Die Arbeit ist naturgemäss praxisorientiert, was mir bei allem zeitlichen Druck trotzdem viel Spass macht. Auch wenn diese Vorhaben durch Kollegen oder Architekten geplant worden sind, habe ich Spass an der Bauleitung und geniesse den Prozess des Entstehens.

Auf den meisten Baustellen laufen immer noch genügend Verrückte herum, die dem Spirit des Bauens verfallen sind und lieber miteinander statt gegeneinander arbeiten. Auf diese Weise habe ich in jüngerer Vergangenheit folgende Vorhaben betreut:

 

+ Einkaufszentrum Herrenhäuser Markt in Hannover (Ausführungsplanung und Ausschreibung für GU Köster,  Planung Grewe, Rotenburg)

+ Verwaltung der KBV (Kassenärztliche Vereinigung) in Berlin Tiergarten (Bauleitung für GU Alpine, Planung Topotek, Berlin)

+ Türkische Botschaft in Berlin Tiergarten (Bauleitung und Werkplanung für GU Köster, Planung ST raum a, Berlin)

+ Biomasse Heizkraftwerk in Berlin Wittenau (Ausführungsplanung und Ausschreibung für GU Arikon)

Hierzu einige Fakten:

+1966 - 71 realisiert als "Heizkraftwerk Märkisches Viertel“ von den Architekten Fridtjof Schliephacke und Horst Haseloff für die damaligen Steinkohle - Elektrizitäts - AG.

+Als Gesamtensemble inkl. Freianlagen unter Denkmalschutz gestellt als eines der jüngsten Berliner Baudenkmale wegen seiner wohlproportionierten Kuben, der dadurch gelungenen Einbindung in den Stadtkörper sowie dem als Stadtmarke wirkenden Schornstein.

+ Das Kraftwerk wurde als Kohlekraftwerk realisiert, dann auf Gasbetrieb umgestellt, und wird gegenwärtig zu einem BiomasseHeizkraftwerk mit Kraft - Wärme - Kopplung (KWK) umgebaut.

+ Die Gesamtinvestitionssumme für den Umbau beträgt ca. 35. Mio Euro.

+ Das Kraftwerk versorgt ca. 20.000 Wohnungen im Märkischen Viertelsowie weitere ca. 10.000 Wohnungen in der Umgebung.

+ Die Heizleistung beträgt ca. 18 Megawatt und es kann Strom von rund 5 Megawatt ins Netz eingespeist werden. Mit dem Brennstoff Holz werden jährlich bis zu 26.000 Tonnen CO2 - Ausstoss vermieden.

+ Geplant ist der Einsatz von ca. 65.000 t naturbelassenen Holzhackschnitzel aus Waldrestholz, Kurzumtriebs Plantagen und Landschaftspflegeholz.

Der schöne Begriff "size matters" hat im Kraftwerksbaunatürlich seine eigene Bedeutung: Hier wird in erheblich grösseren als den mir sonst vertrauten Dimensionen gedacht. Ich habe bei solchen Projekten eine Menge Spass, weil mich der Umgang mit diesen Dimensionen fasziniert. Die gestalterischen Belange sind hier nachgeordnet, wobei es mein Anspruch ist, für enge Budgets trotzdem eine gestalterisch einwandfreie Lösung zu finden.

Eine Komponente, welche die Arbeit zusätzlich spannend macht, ist die Tatsache, dass das Kraftwerk Wittenau unter Denkmalschutz steht.